Seit dem Einsetzen der Postmoderne scheinen der Designbegriff und damit auch die Tätigkeit von Designern zunehmend an Kontur verloren zu haben. Autorendesigner kokettierten mit der Nähe zur Kunst oder zur Bastelei, sie forderten die Idee der Guten Form heraus. In der Designtheorie wurde dann über eine Verwässerung des Designbegriffes geklagt. Mit Naildesign, Software-Design und Hairdesign wurde das »echte« Design der Designer in die Nähe nicht »designwürdiger« Tätigkeiten gerückt. Die Rede von der Beliebigkeit des Designbegriffs zieht sich seitdem durch viele Diskussionen über die Rolle des Designs. Die Diskussion um das Design hat sich jedoch keinesfalls erschöpft, eine Bestimmung der Grenzen des Designs wird im Zuge des digital turn heute vielmehr erneut herausgefordert.

Die einstmals durch den beschränken Zugriff auf industrielle Produktionstechniken klar strukturierten Macht- und Wissensverhältnisse von Designern und Produzenten auf der einen Seite und Konsumenten auf der anderen Seite stehen nun zur Disposition. In einem Zug mit der Demokratisierung von digitalen Produktionstechniken (etwa 3D-Druck-Verfahren) sieht sich das Design nun auch einer Demokratisierung seiner Prozesse und Methoden gegenüber. Nicht nur die Produktion, auch das Entwerfen von Artefakten scheint demokratisiert zu werden. Das Design muss nun für seine Grenzen anders argumentieren.