Gemeinsam mit Christiane Kruse und Ilena Pascalau sowie Melanie Reichert. Grafikdesign: Hagen Verleger. Organisation: Maike Schulken.

»Everything is an artwork«, mit dieser Feststellung, die Arthur C. Danto Andy Warhol in den Mund schob, trat die Kunst im 20. Jahrhundert in ihre bis dato kreativste Phase und betrieb zugleich die Negierung von Kunstbegriffen wie Stilen, das von Danto proklamierte philosophische ›Ende der Kunst‹. Die Erweiterung der Kunstpraxis durch Inklusion von kunstfernen Dingen forderte Kunstkritiker*innen dazu heraus, ihre Kategorien, Defnitionen, Urteile immer wieder aufs Neue zu revidieren. Die Frage, was Kunst nach dem ›Ende der Kunst‹ defniert, steht mitten im Raum des Kunstbetriebs, der sich mit »zeitgenössischer Kunst« befasst, das ist »Kunst nach dem Ende der Moderne, [der] ein identifizierbarer Stil fehlt« (Danto). Was aber verschafft uns – jenseits von Stilen – dann noch Orientierung, wenn alles zur Kunst werden kann? Dantos Auflösung liegt in der »Aboutness« – die er als wesentlichstes Kriterium seines Werkbegriffs bestimmte. Im Gegensatz zu Kunstwerken fehlt insbesondere Alltagsdingen eine Bezogenheit – resp. ein Narrativ (Danto 1991: 20). Diese Unterscheidung geht jedoch, blickt man auf bestimmte Phänomene des aktuellen Kulturbetriebs, nicht mehr auf. Aboutness, so scheint es, kann auch Gegenständen des Designs, der Grafik und des Modedesigns zugesprochen werden. Mehr noch: Industriedesign, Kunst, Grafk und Modedesign scheinen sich in ihren Prozessen und Methoden derart zu überschneiden, dass Begriffe von angewandter Kunst und freier Kunst nicht mehr in ihrer Totalität, wie dies noch im 20. Jahrhundert der Fall zu sein schien, gedacht werden können. (Christiane Kruse, Annika Frye)

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