13. bis 15. Juli 2021
XI. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik

Teilnahme am XI. Kongress der deutschen Gesellschaft für Ästhetik im Panel zu Improvisation in den Künsten sowie Gestaltung eines Panels zum Thema Performativität des Netzwerks (mit Ole Kliemann, Marie-France Rafael und Rebekka Kiesewetter)

  1. Improvisation: In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Begriff „Improvisation“ nicht nur zu einem innovativen Schwerpunkt von u.a. anthropologischen, neurologischen und kognitiven Studien. Der Begriff der „Improvisation“ hat auch die Erforschung traditioneller ästhetischer Gebiete, wie der Philosophien der Musik, des Theaters, des Tanzes, der Poesie und sogar der bildenden Kunst und der Literatur bereichert und dynamisiert. Dieses Panel nutzt die Gelegenheit der bevorstehenden Veröffentlichung des Routledge Handbook of Philosophy and Improvisation in the Arts (ed. by A. Bertinetto u. Marcello Ruta, 2021) und wird einigen Autoren, die an diesem Band teilgenommen haben, eine Stimme geben, um wichtige theoretische und ästhetische Aspekte der Improvisationskunst philosophisch auszuloten und zu diskutieren. Im Zentrum des Panels stehen dabei Fragen wie: Was sind die ontologischen Besonderheiten der Improvisation? Was sind ihre spezifischen ästhetischen Eigenschaften? Welchen Beitrag leistet Improvisation zur Kunstphilosophie im Allgemeinen und zu individuellen künstlerischen Praktiken und zur Frage nach der künstlerischen Normativität und der ästhetischen Rezeption insbesondere? Durch die Beschäftigung mit diesen und ähnlichen Fragen beabsichtigen wir in einen produktiven Dialog zur Epistemologie der Improvisation zu treten. (Panel-Beschreibung von Dieter Mersch).
  2. Performativität des Netzwerks: Wie verändern sich Prozesse der Zirkulation, Vermittlung und Produktion in künstlerischen und gestalterischen Prozessen vor dem Hintergrund der Digitalisierung? Zwei Begriffe scheinen für diese Frage entscheidend zu sein: Netzwerk und Performativität. Netzwerkhaftigkeit ist ein wesentliches strukturelles Merkmal von Digitalisierung (Felix Stalder: Kultur der Digitalität 2017). Fragen des Netzwerks werfen beispielsweise unterschiedliche Formen von “vernetzten Displays” (Rafael) in der Kunst auf. Displays beziehen sich nicht nur auf einen Betrachter, sondern auch aufeinander. Im Design wiederum ergibt sich die Netzwerkhaftigkeit aus der Verbindung von Akteur_innen in sozialen, materiellen und ökonomischen Prozessen. Besonders vor dem Hintergrund des Digitalen ist dann ein Design nicht mehr klar von einem anderen zu unterscheiden. Die Digitalisierung wird – von kritischen Exponent_innen außerdem innerhalb der Open-Access- Bewegung – als eine Möglichkeit gesehen, die Besitz- und Machtverhältnisse sowie dominierende Wissensbegriffe in digitalen Netzwerken zu hinterfragen. Dabei spielen experimentelle und gemeinschaftliche (relationale) Formate und Aktivitäten eine wichtige Rolle. Bei den neuen Formaten und Aktivitäten in Netzwerken in Kunst, Design und Publizistik kann dann beobachtet werden, dass Formen der Performativität von besonderer Relevanz sind. Performativität ist prozesshaft und schließt viele Akteur_innen mit ein. Obwohl die Möglichkeiten der Digitalisierung die Entstehung und Ausweitung von Netzwerken grundsätzlich befördern, stellt sich die Frage nach den Besitzverhältnissen an, der Natur von und – in Konsequenz dessen – nach der Teilnahme an diesen Netzwerken. Diese Prozesse haben oft performativen Charakter.

Programm
http://www.dgae.de/wp-content/uploads/2021/07/Programm_13072021.pdf

http://www.dgae.de